liebe Jugendliche

Vielleicht fühlst du dich niedergeschlagen, besorgt oder unsicher. Vielleicht haben aber auch andere dir gesagt, geh doch mal zum Therapeuten, und du bist unsicher, ob das überhaupt der richtige Weg ist. Was auch immer dich zu mir bringt, ich möchte dir meine Unterstützung anbieten. Das beginnt damit, dass wir als erstes versuchen zu klären welches Problem überhaupt vorliegt. Bei einem ersten Gespräch versuchen wir gemeinsam herauszufinden ob ein Problem besteht, das am besten mit einer Psychotherapie behandelt werden kann und ich berate dich dabei, wie es als nächstes weiter gehen kann. Manchmal ist es nicht sofort klar, wie genau das Problem aussieht, so dass mehr als ein Termin für diese erste Phase einer Psychotherapie erforderlich sein können.
Leider gibt es oft weniger Therapieplätze, als es Interessierte für diese Plätze gibt. Sollten wir also herausfinden, dass eine Psychotherapie für dich ein hilfreicher Schritt wäre, kann es passieren, dass du zunächst auf meine Warteliste kommst. Da diese Liste manchmal ziemlich lang werden kann, empfehle ich jedem sich auch noch bei anderen Kolleg*innen auf die Wartelisten schreiben zu lassen. Das erhöht die Chance auf einen schnelleren Start in die nächste Phase der Therapie.

Irgendwann ist es dann so weit. Wahrscheinlich habe ich dich angerufen und dir einen Therapieplatz angeboten. Jetzt folgt Phase zwei der Therapie, die so genannte Probatorik. Hier versuchen wir nicht nur herauszufinden welches Problem eigentlich besteht, sondern auch wie es entstanden ist, warum es aktuell noch da ist und was dazu beiträgt, dass es nicht weg geht. Ich werde dir also viele Fragen stellen und auch dein so genanntes Bezugssystem, das sind z.B. Eltern, Pflegeeltern, oder auch Bezugsbetreuer, einladen wollen. Am Ende dieser zweiten Phase steht ein Antrag an die Krankenkasse, denn die muss das was in der dritten und wichtigsten Phase kommt erst bewilligen. Aber keine Angst, du hast deine Arbeit schon erledigt, indem du mit mir über diene Schwierigkeiten gesprochen hast. Alles andere mache jetzt ich. Nach ein paar Wochen kommt ein Brief der Krankenkasse zu dir nachhause in dem sie dir mitteilen werden, dass die Therapie bewilligt wurde und wieviele Stunden wir nun haben, bevor wir einen neuen Antrag stellen müssen. Lass dich von den Zahlen aber nicht verunsichern. Weder bist du gezwungen alle diese Stunden auch wirklich zu nehmen (wir werden natürlich nur so lange arbeiten, wie du das möchtest und wie es noch hilfreich ist), noch sind das alle Stunden die wir nehmen können (wir können einfach einen neuen Antrag stellen und sehr oft werden wir dann auch weitere Stunden bekommen können, wenn das weiterhin nötig ist).

​​Sobald die Bewilligung durch die Krankenkasse da ist, startet Phase drei. Was jetzt passiert hängt sehr stark davon ab mit welchen Schwierigkeiten du zu mir kommst. Psychotherapie ist sehr individuell, also an jeden einzelnen angepasst. Die allermeisten psychischen Probleme waren ursprünglich garkein Problem. Meistens basieren sie sogar auf einem ziemlich schlauen Lösungsversuch deines Körpers, um mit einer schwierigen Situation umgehen zu können. Du erinnerst dich, dass wir in Phase zwei wissen wollten wie dein Problem entstanden ist? Das schauen wir uns nun nochmal an und versuchen zu verstehen wie dein Problem, oder zumindest ein Teil davon, ursprünglich mal wichtig für dich war, oder vielleicht sogar manchmal noch heute wichtig ist. Du kannst dir sicher vorstellen, dass man etwas, das aktuell noch wichtig in manchen Lebenssituationen ist, nicht einfach so wegnehmen kann. Dann würde in diesen Situationen ja etwas fehlen. Also kann es wichtig sein zuerst sicherzustellen, dass man in solchen Situationen dann eine genauso hilfreiche Alternative hat. Wenn du mehr darüber wissen möchtest wie Psychotherapie funktioniert, dann können wir darüber natürlich sprechen. Du kannst dich aber auch im Internet an ein paar stellen noch weiter informieren. Zum Beispiel bei „Psychologeek